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Mit Vermögen Verantwortung übernehmen

Zur ersten Veranstaltung in München in diesem Jahr, die am 31. Mai 2016 im Haus des Stiftens stattfand, haben wir uns ein momentan heiß diskutiertes Thema ausgesucht: ESG-Kriterien im Stiftungsportfolio. Doch nicht nur das Stiftungsportfolio war Gegenstand der Überlegungen – auch die Integration von Good Governance in das Stiftungshandeln.
Von Sabine Kamrath

 

Was bedeutet eigentlich die Implementierung von ESG-Kriterien? Die Ausrichtung der Investmentpolitik an bestimmten ökologischen („e“ für environmental), sozialen bzw. gesellschaftlichen („s“ für social) und Kriterien guter und zeitgemäßer Führung und Administration („g“ für governance). Doch welches Potenzial schlummert nun in ihnen für die tägliche Stiftungspraxis? Wie können sie effektiv implementiert werden und welche Vorteile ergeben sich für eine Stiftung? Christoph Zitt, Senior Sales Director bei NN Investment Partners führte in das Thema ein. Als zertifizierter Stiftungsberater kennt er die Perspektive der Stiftungen und ihre Sorgen. Die Befürchtung, dass beispielsweise die Implementierung von ESG-Kriterien Renditechancen schmälert, konnte er jedoch nehmen: Eine im Frühjahr erschienene Studie von NN Investment Partners bestätigte, dass das Einschränken oder Ausschließen sogar insgesamt die Performance verbessern kann. Auch der Ausschluss von Unternehmen aufgrund kontroverser Praktiken trägt positiv zur Gesamt-Performance von Investmentportfolien bei, weil Risiken systematisch ausgeschlossen werden. Im Hause NN Investment Partners, wo mittlerweile 187 Mrd. EUR Assets verwaltet werden, ist die Berücksichtigung von ESG-Kriterien daher mittlerweile Standard. Zitt erläuterte, dass dazu unter anderem auch das aktive Wahrnehmen von Aktionärsrechten, das sogenannte Engagement, fällt. Man versuche, aktiv auf bestimmte Gegebenheiten Einfluss zu nehmen, um positiv auf die Unternehmen und Branchen einzuwirken.

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Und wie ist das eigentlich mit der Governance im Management einer Stiftung? Dr. Michael Hippeli, Lehrbeauftragter der Hochschule RheinMain, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit diesem etwas komplexen und theoretischen Thema. Wobei es sich eigentlich um Dinge handelt, die für viele bei guter Führung und Administration selbstverständlich sind – Aspekte wie das Vier-Augen-Prinzip, die Vermeidung von Interessenkonflikten oder die Doppelbesetzung von Gremien. Auch bei kleineren Stiftungen, die personell nicht so breit aufgestellt sind, ist das Thema nicht minder relevant, denn es gibt viele Möglichkeiten, gute Stiftungsführung auch dort zu verankern.

Den Bogen schlug dann im dritten Impulsvortrag Oliver Oehri, einer der Gründer von CSSP, dem Center for Social and Sustainable Products AG. Er verwies auf die Wirkungsbilanz einer Stiftung, die im Idealfall durchweg positiv sein sollte. Wenn beispielsweise eine Stiftung, die sich für Kinder engagiert, die Opfer von Landminen wurden, ein Krankenhaus baut, wo diese Verletzungen gezielt behandelt werden, erzeugt das ohne Frage eine operative positive Wirkung. Wenn allerdings dieselbe Stiftung ihr Kapital mehrheitlich beispielsweise in Aktien von Rüstungsunternehmen investiert hat, erzeugt das auf der Seite der Kapitalanlage ein Minus. Somit ist die Wirkungsbilanz der Stiftung insgesamt vielleicht sogar negativ, weil mit der Kapitalanlage unter Umständen ein größere Schaden generiert wird, als die Stiftung in ihrer operativen oder fördernden Tätigkeit wieder wettmachen kann.

Oehri verwies auch darauf, dass es keine Rolle spiele, wie groß das Stiftungskapital sei. Es gäbe für alle Formen und Größen geeignete Werkzeuge, um das Stiftungsportfolio zu analysieren und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Gerade bei kleineren Stiftungen sei es sogar noch einfacher, weil man einerseits in kleinerem Rahmen in Einzeltitel wie Aktien gezielt investieren könne, andererseits viele Fonds ohnehin vonseiten der Emittenten her auf bestimmte Faktoren wie ESG-Kriterien bereits geprüft werden.

Der Beitrag Mit Vermögen Verantwortung übernehmen erschien zuerst auf Die Stiftung.


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